österr., ab 1938 dt., ab 1944 US-amerik. Grafikdesigner, Ausstellungsarchitekt, Maler, Fotograf, Architekt, * 05.04.1900 Haag am Hausruck (Österreich), † 30.09.1985 Santa Barbara (USA), Rel.: römisch-katholisch, 1925 Kirchenaustritt, Mtgl.: R.V.B.K.D., Bund deutscher Graphiker, Verband Deutscher Reklamefachleute, Kunstbeirat des Informationsbüros der USA, American Abstract Artists, Alliance Graphique Internationale, American Institute of Architects
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Herbert Bayer, Wien 1971
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Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
1917 Matura in Linz
1917-18 Militärdienst im k. u. k. Infanterieregiment Nr. 14 nach der Schulzeit
1919-20 Ausbildung im Atelier des Architekten Georg Schmidthammer in Linz
1921 Volontariat im Darmstädter Atelier des Architekten und Designers Emanuel Margold an der Künstlerkolonie Mathildenhöhe
1921-23 Studium am Staatlichen Bauhaus in Weimar, Bayer besucht den Vorkurs bei Itten, dann die Abteilung Wandmalerei unter Kandinsky
1923-24 Reise durch Italien
1924 Einrichtung eines Malateliers für Flachmalerei in Berchtesgaden
1925 erfolgreiche Ablegung der Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer, Heirat mit der Bauhaus-Schülerin Irene Hecht
1925-28 Meister am Bauhaus in Dessau, Leiter der Druckerei und Reklamewerkstatt, Gestaltung der schuleigenen Drucksachen
ab 1928 selbständiger Werbegrafiker, Ausstellungsarchitekt, Fotograf und Maler in Berlin
1928-30 Art Director der Zeitschrift Vogue, Paris
ab 1928 Direktor des „Studio Dorland“ der Werbeagentur Dorland in Berlin
1929 Geburt der einzigen Tochter Julia
1930-32 freie Mitarbeit an der Zeitschrift „die neue linie“
Tätigkeit seit 1933, Exilstationen:
1934 Reise nach Griechenland
1935 Bayer entwirft Plakat und Katalog für die Ausstellung „Wunder des Lebens“ in Berlin mit dem Thema „deutsche Rassenhygiene“
1936 Einzelausstellung im Kunsthaus Salzburg
1937 Bayer ist auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ vertreten, Einzelausstellung in der „London Gallery“ in London, erste Reise in die USA zur Vorbereitung der Emigration
1938 Emigration in die USA
ab 1938 Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker, Ausstellungsarchitekt und Maler in New York
1938 Gestaltung der Ausstellung „Bauhaus 1919-1928“ im Museum of Modern Art, Herausgabe des gleichnamigen Buches zusammen mit Ise und Walter Gropius
1939 Einzelausstellung am Black Mountain College, Black Mountain/ North Carolina
1940 Lehrauftrag für „The Advertising Guild“ an der Yale University/New Haven, Tätigkeit als Berater für Industrie und Verleger
1942 Gestaltung der Ausstellung „Road to Victory“ im Museum of Modern Art, New York
1943 Gestaltung der Ausstellung „Airways to Peace“ im Museum of Modern Art, New York
1944 beratender Art Director für die Werbeagentur J.W. Thompson, Trennung von seiner ersten Frau und Heirat mit Joella Levy
Tätigkeit nach 1945:
1945 Director of Art and Design und Vize-Präsident in der Werbeagentur Dorland International, Entwurf für die Ausstellung „Modern Art in Advertising“ für die Container Corporation of America
1946-74 in Aspen/Colorado, Tätigkeit als Grafikdesigner, Ausstellungsarchitekt, Architekt und Maler
ab 1946 Gestaltungsberater für die Entwicklung des Kulturzentrums Aspen, private und öffentliche Architekturaufträge
1946-56 Berater für die Container Corporation of America
1956-65 Leiter der Abteilung Design der Container Corporation of America
ab 1965 Design-Berater für die Atlantic Richfield Oil Company
1971 Bayer erhält den Adalbert-Stifter-Preis des Landes Oberösterreich
1973 Bayer erhält Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Graz
ab 1974 Umsiedlung nach Montecito/Kalifornien, Interesse vorwiegend für Skulptur und Malerei, Reisen ins Ausland
1975 Bayer wird Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Den Haag
Bauten/Projekte 1933-45:
Tätigkeit als Architekt erst ab 1946
Bauten/Projekte nach 1945:
1946 erstes Projekt als Architekt des Sundeck Ski Restaurants
1948-53 Autor und Gestalter des World Geographic Atlas
1968 Entwurf der „Articulated Wall“ für die Olympiade in Mexiko
Eigene Schriften (Auswahl):
Zusammen mit Ise und Walter Gropius: Bauhaus 1919-1928, 3. Aufl., Stuttgart 1955
World Geo-Graphic Atlas, Chicago 1953
Book of Drawings, Chicago 1961
Das Werk des Künstlers in Europa und USA. Visuelle Kommunikation, Architektur, Malerei, Ravensburg 1967
Literatur:
AKL 7/1993: 667
BHE II/1999: 63
Herbert Bayer. Das künstlerische Werk 1918-1938, hg. vom Bauhaus-Archiv Berlin, Berlin 1982
Arthur Cohen, Herbert Bayer – The Complete Work, Cambridge/London 1984
Herbert Bayer. Kunst und Design in Amerika 1938-1985, hg. vom Bauhaus-Archiv Berlin, Berlin 1986
Gwen Chanzit, Herbert Bayer and Modernist Design in America, London 1987
Herbert Bayer 1900-1985, hg. von der Neuen Galerie der Stadt Linz, Wien 2000
Bernhard Widder, Herbert Bayer: Architektur/Skulptur/Landschaftsgestaltung, Wien 2000
www.bauhaus.de/bauhaus1919/biographien/biographie_bayer.htm
www.archinform.de/arch/3752.htm
Stiftung/Museum/Nachlass:
Bauhaus-Archiv, LENTOS Kunstmuseum Linz, Landesgalerie Oberösterreich, MUMOK, Denver Art Museum (Herbert Bayer Collection and Archive), „Herbert Bayer Studio“
Bearbeitet von Stefanie Hösch
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Titelbild der Zeitschrift „bauhaus nr. 1“ (1928)
Ausstellungskatalog „Wunder des Lebens“ (1935)
Ausstellung: Bauhaus 1919-1928, Museum of Modern Art, New York (1938)
Ausstellung „Road to Victory“, Museum of Modern Art, New York (1942)
Gästehaus Aspen Meadows, Aspen Institute (1954)
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