Klein, Alexander

russ., ab 1920 dt., ab 1948 israel. Architekt, Stadtplaner, Autor, Professor, * 17.06.1879 Odessa, † 15.11.1961 New York, Rel.: jüdisch, Mtgl.: BDA, AIV, RFG, Technion Senat Palästina, Verein der Zivilingenieure und der Gesellschaft für die Bekämpfung der Wohnungsnot in St. Petersburg (1906-17, Vorstandsmitglied), Freie Deutsche Akademie des Städtebaus (1926, korrespondierendes Mitglied), Antrag auf Mitgliedschaft in der Reichskammer der bildenden Künste wurde abgelehnt

 

Alexander Klein

     
   

Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
Studium der Architektur an der TH St. Petersburg
1904 Dipl. Architekt; Studienreise durch Westeuropa
1906 Chefarchitekt beim Bau eines 2000 Betten-Krankenhaus („Peter der Große“) in St. Petersburg
1910 Studienaufenthalt in Italien
1913 Stadtbaurat von St. Petersburg
1914 Studienaufenthalt in Italien
1915 Leiter der Architekturabteilung der TH St. Petersburg
1917 Reise in den Kaukasus, Wettbewerbsteilnahme
1920 Emigration nach Berlin

Tätigkeit seit 1933, Exilstationen:
1933/34 Emigration nach Paris
1935 Übersiedlung nach Palästina aufgrund einer Einladung des Jüdischen Nationalfonds KKL; anschließend Städte- und Siedlungsplaner (Planungsexperte); Professor an der Architekturfakultät des Technion „Israel Institute of Technology“, Haifa; Leiter des Instituts für Städtebau, Palästina
1943 Gründung des Forschungsinstituts für Stadtplanung und Wohnungsbau

Tätigkeit nach 1945:
1954 Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Stuttgart 1960 Übersiedlung nach New York

Bauten/Projekte vor 1933:
Bauten im klassizistischen Stil in der Ballenstedter Str., Berlin-Wilmersdorf, 1922-25
Haus Schulz, Berlin-Dahlem, 1927
August-Dicke-Schule, Solingen, 1927-30
Veröffentlichung seiner „flurlosen“ Wohnung, 1928
Wohnsiedlung, Bad Dürrenberg bei Leipzig, 1928-30 (mit Walter Gropius)
Blockrandbebauung am Körner-Park, Berlin-Neukölln, 1930

Bauten/Projekte 1933-45:
Gartenstadt Kirjat Bialik, 1936
Gartensiedlung Tivon, 1940

Bauten/Projekte nach 1945:
Technion-Campus, Haifa, 1953

Eigene Schriften (Auswahl):
Das Einfamilienhaus – Südtyp, Stuttgart 1934.
Artikel in Architektur-Zeitschriften wie Wasmuths Monatshefte für Baukunst, Bauwelt, Städtebau, Zentralblatt der Bauverwaltung, Baugilde u. a.; ab 1936 Veröffentlichung seiner wissenschaftlichen Untersuchungen in hebräischen Architekturzeitschriften.

Literatur:
BHE II: 627.
Kat. Stuttgart 1993: 181, 187.
Herbert/Sosnovsky 1993: 163, 199 f., 203, 206-210, 250, 262 f., 268.
Warhaftig 1996: 190-201.
Klemmer 1998: 256.
Warhaftig 2005: 267-272.
Leo Adler, Neuzeitliche Miethäuser und Siedlungen, Berlin 1931: 90-95
Fritz Monke, Schüler des Bauhauses, der Technischen Hochschule, der Akademie der Künste und ihre Einflüsse auf die Architektur und Stadtplanung in Israel, Berlin 1980.
Myra Warhaftig, „Alexander Klein zum 110. Geburtstag“, in: Bauwelt, 23/1989: 1042.
Winfried Nerdinger/Cornelius Tafel, Architekturführer Deutschland. 20. Jahrhundert, Basel 1996: 80, 268.
Myra Warhaftig, „Wohnungen der kurzen Wege: Alexander Klein“, in: Der Architekt, 6/2000: 20-22.
http://deu.archinform.net/arch/3702.htm
http://deu.archinform.net/projekte/7786.htm
www.juedische-architekten.de
www.kunstbuecher-online.de
www.stadt-bad-duerrenberg.de/verwaltung/amtsnet/2006/alex_klein.pdf
www.oswalt.de/de/text/book/wa_klein.html
www.aviva-berlin.de/aviva/content_Gewinnspiele.php?id=11006
www.reimer-mann-verlag.de/ controller.php?cmd=detail&titelnummer=101326&verlag=4
www.uni-weimar.de/cms/Architektur.1631.0.html


Bearbeitet von Johanna Joachim

 

Reihenvillenhaus, Berlin-Wilmersdorf, 1924

 

Wohnsiedlung, Bad Dürrenberg bei Leipzig, 1928-30

 

Gartenstadt Kirjat Bialik, 1936, Lageplan von 1937

 

Gartenstadt Kirjat Bialik, 1936, Ansicht eines Wohnhauses von der Gartenseite