Plischke, Ernst Anton

österr. Architekt, Professor und Rektor der Akademie der bildenden Künste in Wien, * 26.06.1903 Klosterneuburg b. Wien, † 23.05.1992 Wien, Rel.: römisch-katholisch, Mtgl.: Österreichische Architektenvereinigung, New Zealand Institute of Architects, I. A. A., American Institute of Architects

 

Ernst Anton Plischke

     
   

Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
1921/22 und 1922/23 Kunstgewerbeschule in Wien bei Oskar Strnad
1923-1926 Meisterschule an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Peter Behrends
1926 Staatsprüfung und Meisterschulpreis, Angestellter in Peter Behrends Privatatelier
1927 Angestellter bei Josef Frank, Studienreise nach Griechenland und Istanbul
1929 New York, missglückter Versuch einer Privatpraxis mit Edward Muschenheim, Angestellter der Firma Elias Kahn, Arbeitslosigkeit wg. Börsenkrach, Rückreise nach Wien
1930/31 Bau des Arbeitsamtes Liesing, internationale Anerkennung
1932 beteiligt an der Wiener Werkbundsiedlung

Tätigkeit seit 1933, Exilstationen:
1933 von Clemens Holzmeister zum „Kulturbolschewiken“ erklärt, erhält seitdem keine öffentlichen Bauaufträge mehr
1935 mit dem „Großen Österreichischen Staatspreis“ ausgezeichnet
1936 Reisen nach Griechenland, Italien, Konstantinopel und Paris
1939 Reise nach London, Emigration nach Wellington/Neuseeland, dort Anstellung als Architekt im Ministerium für Wohnungsbau (Housing Department) in Gordon Wilsons Abteilung für Hausbau
1942 kurzeitige Anstellung im Innenministerium, Rückversetzung ins Wohnungsbauministerium in Regionald Hammonds Abteilung für Städtebau (Community Planning)

Tätigkeit nach 1945:
1947 Kündigung des Staatsdienstes
ab 1948 Privatpraxis, zuerst mit Cederic Firth, später mit Robert Fantl
1963 Nachfolger von Clemens Holzmeister an der Meisterschule für Architektur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien
1965-66 und 1966-67 Rektor der Akademie der bildenden Künste
1967 Ausstellung „E. A. Plischke und seine Schule“ an der Akademie in Wien

Bauten/Projekte 1933-45:
W ettbewerb für ein Sanatorium, Wienerwald/Salmannsdorf, 1932/33
Arbeitsamt, Amstetten, Haus für Walter Gamerith, am Attersee, 1933/34
Erweiterungsentwürfe für Volkshochschule am Ludo-Hartmann-Platz, Wien, 1934
Entwurf Haus Renè Spitz, Molvenosee/Dolomiten, Entwurf Haus Peter, Wien, 1936
Entwurf Turbinenhalle und Sportclubgebäude für die Firma Bunzl & Biach, Ortmann, Städtebauliche Studie für die Lösung des unbewältigten Stadtbildes vom Museum der Stadt Wien bis zur Secession und dem Naschmarkt, Wien, 1936/37
Multi-Units für die Verbauung der Kupe Street, Orakei/Auckland, Haus für O. Frankl, Christchurch, 1939/40
Haus Kahn, Ngaio/Wellington, 1940/41
Wohnungsblock in Dixon Street, Wellington, Able Tasman Memorial, Tarakohe, 1942
Entwurf Wohnanlagen, Trentham, 1942/43
Entwurf Bezirkszentrum, Nae-Nae, 1943-45

Bauten/Projekte Auswahl nach 1945:
Caracas Banco Industrial de Venezuela: bauplastisches Aluminium-Objekt, 1962
Caracas Sede del INCE: Fassadenprojekt, 1969
Im Anschluss: Caracas Edificio Cediaz (mit Gerd Leufert)
Museo de Arte Contemporáneo de Caracas Sofia Imber, 1972
Beim Parque Central: Installation einer Skulptur aus Nylonseil und Metall (mit Gerd Leufert), 1972

Eigene Schriften (Auswahl):
„Was nun weiter?“, in: Die Bau- und Werkkunst, 1932, H. 8: 188-192.
„About Houses“, in: About Houses, 1943, H. 20: 3-15.
Design and Living, Wellington 1947.
Vom Menschlichem im neuen Bauen, Wien/München 1969.
Ein Leben mit Architektur, Wien 1989.

Literatur:
BHE II: 913.
Alberto Sartoris, Gli Elementi Dell'Architettura Funzionale, Milano 1935.
James Maude Richards, An Introduction to modern Architecture, Middlesex 1940.
State Housing in New Zealand, Wellington 1949.
Entwürfe und Projekte. Meisterschule E. A. Plischke, Wien 1976.


Bearbeitet von Johannes von Bodungen

 

Haus Gamerith (Grundriß), Attersee 1933-34

 

Haus Gamerith, Attersee 1933-34

 

Haus Gamerith (Westfassade), Attersee 1933-34

 

Multi-Units, Orakei Auckland 1939-40 (Entwurf, 1. Fassung)

 

Wohnanlage Trentham, Wellington 1943 (Entwurf)