Zimbler, Liane

österr., später US-amerik. Architektin, Innenarchitektin, * 31.05.1892 Prerau (Mähren) als Juliane Angela Fischer, † 11.11.1987 Los Angeles, Rel.: jüdisch, Mtgl.: Wiener Frauenkunst (1930), Verband berufstätiger Frauen in Österreich (1930), Soroptimist Club (1929), American Institute of Interior Designers (1946) (heute: American Society of Interior Designers), Association of Woman in Architecture, Austrian Board of the International Housing Society

 

Liane Zimbler 1931

     
   

Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
Kunstgewerbeschule Wien, später Fachschule für Architektur, Entwürfe für das Modeatelier Emilie Flöge, Buchillustrationen
1916 Heirat mit Rechtsanwalt Otto Zimbler, Anstellung in der Möbelfabrik Bamberger
1918/1919 Mitarbeit im Architekturbüro Rosenberger, Hinwendung zur Innenarchitektur, ab
1924 eigenes Atelier Wien IV, Schleifmühlengasse, und in Prag mit Anni Hernheiser (besteht bis 1938), Zusammenarbeit mit Maria Strauß-Likarz, Ausstellungsgestaltungen für die „Wiener Frauenkunst“ („Wie sieht die Frau“ 1930, „Die Schöne Wand“ 1933)

Tätigkeit 1933-1945, Exilstationen:
1936 Studienreise nach Berlin
1938 Zivilarchitektenprüfung, Emigration über London in die USA, am 10.9.1938 Ankunft in New York, von dort aus Weiterreise mit ihrer Familie nach Los Angeles, Antrag auf amerikanische Staatsbürgerschaft
1940 Tod des Mannes, Zeichnerin in Architektenbüros, Designerin bei einer Firma für Packpapier, Zusammenarbeit mit der Designerin Anita Toor
1941 Übernahme des Studios von Anita Toor, Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Eva Z. Huebscher, arbeitet ausschließlich Innenarchitektin
1943 amerikanische Staatsbürgerschaft

Tätigkeit nach 1945:
Seit 1946 Arbeit für das American Institute of Interior Designers (Finanzen, Seminare, Ausstellungen), Ausstellungsgestaltungen für das „National Council of Jewish Woman“, „Living with Famous Paintings“ (1956-1965), Teilnahme an den Ausstellungen „Metropolitan Living“ (Parklabrea Tower 1954), „7th Annual Decorators and Antiques Show“ (Pan Pacific Auditiorium 1956 und 1971 – Exposition Hook'n Loop), A.I.D Ausstellung für die Firma Du Pont 1961 (beteiligt sich mit dem Washable Living Room)

Bauten/Projekte 1933-45:
Modernisierung der Wohnung Frau Schenk, Wien, 1934
Inneneinrichtung für die Blumenhandlung Gebhart & Füssel, Walfischgasse, Wien, 1935
Modernisierung der Wohnung Leopold Goldmann, Hardtgasse, Wien , 1936 (1945 zerbombt)
Modernisierung Wohnung Fanto, Gußhausstrasse, Wien, 1936
Modernisierung der Wohnung G. W., Hardtgasse, Wien, 1936
Umbau der Villa Placek, Brünn, 1937
Entwurf Berghaus für Walter Eidlitz, Gnadenwald bei Hall/Tirol , 1938 (Realisierung nach Emigration ohne ihre Aufsicht)
Adaptierung der Wohnung von Vicki Baum, Los Angeles, 1940
Haus für den Komponisten Ernst Toch, Santa Monica, Kalifornien, 1941
Einrichtung des Hauses Boswell, 1944
Einrichtung des Hauses Savin, 1945/47 (?)

Literatur:
Else Hofmann, „Wohn- und Arbeitsstätte eines berufstätigen Ehepaares. Eine Schöpfung der Architektinnen Liane Zimbler und Annie Hernheiser“, in: Die Österreicherin: Zeitschrift für alle Interessen der Frau, 2/1929 (10).
„Vienese Architect is a Visitor“, in: Press Telegram, Long Beach, 16.03. (19.03.?) 1939.
Architectural Forum, Mai 1946, Nr. 84: 85.
Sabine Plakolm-Forsthuber, Künstlerinnen in Österreich 1897-1938. Malerei, Plastik, Architektur, Wien 1994.
Sabine Plakolm Forsthuber, „Ein Leben. Zwei Karrieren. Die Architektin Liane Zimbler“, in: Boekl 1995.
Roland Kaufer, „Weibliche Umrisse im Nebel der Geschichte“, in: Konstruktiv 1998, Nr. 209: 32.
www.liane-zimbler.de

Stiftung/Museum/Nachlass:
IAWA (International Archive of Woman in Architecture), Virginia


Bearbeitet von Mary Scherpe

 

Wohnung G. W., Wien, 1936

 

Villa Platschek, Brünn, 1937

 

Berghaus für Walter Eidlitz, Gnadenwald bei Hall/Tirol, 1938

 

Haus für Ernst Toch, Santa Monica, 1941