Loos, Walter

österr. Architekt, * 12.01.1905 Wien, † 11.03.1974 Buenos Aires,
Rel.: römisch-katholisch, Mtgl.: CIAM

 

 

     
   

Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
1921-1923 Studium der Architektur an der Kunstgewerbeschule Wien
1923-1927 Studium der Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien
1925 Mitarbeit im Architekturbüro von Adolf Loos
1927-1939 freischaffender Architekt in Wien, Paris, Düsseldorf, Stuttgart, Würzburg und anderen Städten; Studienreisen nach Großbritannien, Deutschland und in die Tschechoslowakei.

Tätigkeit seit 1933, Exilstationen:
1933 Brandmarkung als „Kulturbolschewist“, Verlagerung seiner Tätigkeiten nach Wien
Nach dem „Anschluß“ Össterrichs 1938 lehnt Loos aus politischen Gründen die Leitung des Wiener Stadtplanungsamtes ab
1938 Emigration nach London, zusammen mit seiner Frau Fridl Loos
Nur kurzer Aufenthalt, Österreicher galten nach Ausbruch des Krieges als Deutsche; Reisen in die USA und die Niederlande
1939 Emigration nach New York, USA; Arbeit als Möbeldesigner für verschiedene Konzerne (Rena Rosenthal und Lenart); Teilnahme an der Ausstellung „Contemporary American Design“
1941 treten die USA in den zweiten Weltkrieg ein, Loos' Immigrationspapiere werden anulliert; Auswanderung nach Argentinien
1941-1974 freischaffender Architekt und Möbeldesigner in Buenos Aires; Studienreisen nach Europa, Brasilien und in die USA; Treffen mit Architekten wie Oscar Niemeyer und Ludwig Mies van der Rohe

Tätigkeit nach 1945:
1962 lehnt Loos das Angebot einer Professur in der Akademie der bildenden Künste in Wien ab.

Bauten/Projekte bis 1933:
drei Gebäudeentwürfefür die „Internationale Architekturausstellung“ im Musee des Beaux Arts, Paris, 1925
1932 zwei Entwürfe für die Wiener Werkbundsiedlung; Planung vor allem von Wochenend- und Wohnhausprojekten in Wien, Niederösterreich und Würzburg; Umgestaltung des Pratergeländes in Wien, jedoch unrealisiert; Haus Lenz (Terassenhäuser „Hohe Warte“) bei Würzburg

Bauten/Projekte 1933-45:
Haus Zemlinsky, ein Domizil für den Komponisten Alexander von Zemlinsky, 1934. Loos gewinnt dafür den 1. Preis auf der Mailänder Biennale
Teilnahme an C.I.A.M.-Konferenzen in Zlin/Tschecheslowakei, 1934, und Budapest/Ungarn, 1935
Entwurf einer Stahl-Skelett-Konstruktion in London, Burnham Beeches, 1938
Teilnahme an der Ausstellung „Contemporary American Design“ in New York, 1940, Design-Preis für den Entwurf der „Ei-Lampe“
1943 erster Ausländer in Argentinien, der den „Grand Premio Nacional“-Preis erhält
Entwurf des ersten modernen Patio-Hauses (Haus Lienau) in Mar del Plata, 1943
Verschiedene Projekte und Entwürfe, einschliesslich Hotels und Bürogebäude, Studien für kleine Wohnungen und vorstädtische Siedlungsentwicklungen

Literatur:
BHE II: 748 I.


Bearbeitet von Thorsten Kraemer

 

Haus Zemlinsky, 1934

 

Ei-Lampe, 1940