ddt., ab 1943 US-amerik. Architekt, Graphiker, Industriedesigner, Professor, * 15.04.1892 Mainz, † 11.12.1945 Chicago, Mtgl.: SPD (1930 Eintritt, um eine Professor zu erhalten, 1932 Austritt), DNVP (07.04.1933 bis zu ihrer Auflösung), BDA, Akademie für Städtebau in Niedersachsen, Der Ring, Hamburger Sezession, Altonaer Künstlerverein, Hamburger Künstlerrat, Architektenvereinigung für fortschrittlichen Volkswohnungsbau (AVOBAU), American Institute of Architecture (AIA)
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Karl Rudolf Schneider 1927
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Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
1909-11 Architekturklasse der Kunstgewerbeschule in Mainz
1912-14 Mitarbeit im Bauatelier von Walter Gropius und Adolf Meyer
1915 Eintritt in das Büro Peter Behrens
1916-18 Kriegsdienst im 1. Weltkrieg, rumänische Gefangenschaft
1919 Mitarbeit im Büro von Prof. Heinrich Staumer, Berlin
1920 Wettbewerb mit Fritz Höger in Hamburg, Hochzeit mit Emma Leon
1921 eigenes Büro in Hamburg, Spaldingerstr. 160, zunächst Arbeitsgemeinschaft mit Jakob Detlef Peters und Karl Witte
1926 Gewinn des Jarrestadt- Wettbewerbs in Hamburg-Winterhude
1929 „Kunstaustellung 1929 Altona“ unter seinem Vorsitz und seiner Regie (ausgestellt u. a. Wassily Kandinsky, Georg Grosz, Paul Klee, Peter Behrens, Max Taut, Mies van der Rohe, Walter Gropius)
1929 wirtschaftliche Probleme infolge der Weltwirtschaftskrise
1930 wirtschaftliche Probleme infolge des Verlust eines Großprojekts, Eintritt in die SPD um die Stelle als Professor zu erhalten, seit November Leiter der Architektur- Entwurfsklasse an der Landeskunstschule am Lerchenfeld
1931 Sonderausstellung seines Gesamtwerks, veranstaltet durch die Hamburgische Sezession
Tätigkeit seit 1933, Exilstationen:
1933 diffamierende Artikel gegen Schneiders Bauten in Fachzeitschriften und eine Hamburger, am 06.04. Entlassung von Max Sauerland, dem Direktor der Landeskunstschule und des Kunstgewerbemuseums, am 07.04. Eintritt in DNVP um seine Entlassung als Professor zu vermeiden, am 26.06. sofortige Beurlaubung und am 01.09. Kündigung seiner Professur an der Landeskunstschule in Hamburg ohne Mitteilung von Gründen, öffentliche Diffamierung als „Kulturbolschewist“, Entzug von laufenden Aufträgen, am 15.12. Aufnahme in die Reichskulturkammer
1933-37 Gelegenheitsarbeiten, Versuche als Graphiker, Kontakte zu Max Beckmann, in Hamburg zunehmend isoliert
1935 Scheidung
1938 Emigration mit seiner Lebensgefährtin Ursula Wolff in die USA, als „temporary visitor“ Arbeitsverbot für 6 Monate, Unterstützung von Freunden. Am 27.05.1938 äußerte der Vorsitzende des Illinois State Housing Board, Oscar W. Rosenthal, in einem Schreiben an die Ein-wanderungsbehörde den dringenden Wunsch, Schneider als Mitarbeiter zu gewinnen, die Einwanderungsbehörde lehnte ab. Am 15.06.1938 Emigration nach Kanada, Erkauf eines Einwanderungsvisums. Am 05.07. Rückkehr in die USA. Seit Juli Industriedesigner bei der Großversandfirma Sears, Roebuck and Co., Entwürfe für Haushaltsgeräte, Kinderspielzeug, Badezimmerarmaturen, Möbel
1939 Wettbewerbsbeteiligungen (u.a. Smithsonian Gallery, Washington), Entwurf für ein großes Konzerthaus in Buffalo für W. C. Behrendt
1940 Wohnhausentwurf für den Ingenieur Morgan, Entwickler der Kenwood-Waschmaschine
1942 Heirat mit Ursula Wolff, Wechsel von der Design- zur Architekturabteilung bei Sears, Roebuck and Co., Entwurf von Warenhäusern im Rahmen des „post war program“
1943 Beantragung der amerikanische Staatsbürgerschaft
Tätigkeit nach 1945:
1945 Eintrag als Architekt im US-Staat Illinois, Beginn der Zusammenarbeit mit Chicagoer Architekturbüro Loebl and Schlossman, Aufnahme als „Member of The American Institute of Architecture”
Bauten/Projekte vor 1933 (Auswahl):
Wettbewerb Turmhaus Friedrichsstrasse, Berlin-Mitte, 1921-22
Villa Michaelsen auf dem Falkenstein, Hamburg-Blankenese, 1921-24
Haus Göbel, Hamburg-Blankenese, 1925/26
Wettbewerb Jarrestadt, Hamburg-Winterhude, 1926
Haus Römer, Hamburg-Othmarschen, 1927/28
Gestaltung eines Kinoraumes im Emelka-Palast, Hamburg-Eimsbüttel, 1928
Bauten/Projekte 1933-45:
Wettbewerb Smithsonian Gallery, Washington, 1939
Entwurf eines großen Konzerthauses für W. C. Behrendt, Buffalo, 1939
Entwurf eines Einfamilienhauses für den Ingenieur Morgan, 1940
Entwürfe von Warenhäuser für Sears, Roebuck and Co., 1942
Literatur:
BHE II: 1043.
Heinrich de Fries, Karl Schneider. Bauten, Berlin 1929.
R. Asseyer/R. Koch/W. Voigt, „Karl Schneider und seine Mitarbeiter: Wege zweier Generationen“, in: Bauwelt, 25/1988: 1076-1093.
Robert Koch/Eberhard Pook (Hg.), Karl Schneider. Leben und Werk (1892-1945), Hamburg 1992.
www.karl-schneider-archiv.de
www.bildarchiv-hamburg.de/frames/index_architekten_schneider.htm
Stiftung/Museum/Nachlass:
Getty Research Institute, Los Angeles
Schneider-Archiv der Hamburgischen Hochschule für Bildende Künste.
Bearbeitet von Alice-Jeanette Wössner
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Wettbewerb Turmhaus Friedrichstrasse, Berlin-Mitte, 1921-22
Villa Michaelsen auf dem Falkenstein, Hamburg-Blankenese, 1923
Haus Göbel, Hamburg-Blankenese, 1925/26
Haus Römer, Hamburg-Othmarschen, 1927/28
Emelka-Palast, Hamburg, 1928
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