Vorlesung: Geschichte der Kunst III - Renaissance und Manierismus | History of Art III - Renaissance and Mannerism
Prof. Dr. Oliver Jehle
Dr. Dr. Jesús Muñoz Morcillo
Dienstag, 16.00 - 17.30 Uhr
1. Termin: 3.11.2020
Die Veranstaltung findet online statt.

Als Beginn der Moderne lässt sich das Zeitalter der Renaissance mit einigem Recht bezeichnen. Eine solche ‚Moderne‘, die aus der Wiedergeburt antiker Wissenskulturen entstand und die Interaktion von Mensch und Welt grundlegend veränderte, musste eine Kunstsprache entwickeln, die sich vor allem dem Wirken der docta manus, der gelehrten Hand verdankt. Künstler*Innen definierten sich als Intellektuelle, humanistische Diskurse reicherten Malerei und Skulptur mit neuen Themen an und führten zu einer veränderten Auseinandersetzung mit der Konzeption von Natur und Mensch. Einen besonderen Schwerpunkt wird die Vorlesung auf die Geschichte der Ekphrasis legen.

The age of the Renaissance can certainly be described as the beginning of modernity. Such a 'modernity', which emerged from the rebirth of ancient cultures of knowledge and fundamentally changed the interaction between man and the world, had to develop an artificial language that was primarily due to the work of the docta manus, the learned hand. Artists defined themselves as intellectuals, humanistic discourses enriched painting and sculpture with new themes and led to a changed approach to the conception of nature and man. The lecture will place a special emphasis on the history of ekphrasis.

Proseminar: Grundlagen der Kunstwissenschaft | Basics of Art History
Prof. Dr. Oliver Jehle
Dienstag, 14.00 - 15.30 Uhr
1. Termin: 3.11.2020
Das Seminar findet on campus statt, die begleitenden Tutorien werden online durchgeführt.


"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte", aber wie gehe ich mit dieser Überfülle an Informationen um? Kunstgeschichte muss sich mit der Bestimmung unterschiedlichster historischer und soziologischer, philosophischer und politischer Kontexte beschäftigen. Bilder, Skulpturen, Architektur gibt es nicht im Singular; immer nimmt das einzelne Werk Bezug auf andere Werke und deren Rezeptions- und Deutungsgeschichte. Der Kurs führt in die Terminologie, die Arbeitstechniken und die Arbeitsmethoden der Bildwissenschaft ein und beleuchtet ein ungemein großes Feld, geht es doch – im Zeichen des visual turn – um den analytischen Umgang mit bewusst gestalteten und geformten Artefakten aus nahezu 2000 Jahren Menschheitsgeschichte.

A picture is worth a thousand words, but how do I deal with this overabundance of information? Art history has to deal with the determination of the most diverse historical and sociological, philosophical and political contexts. Pictures, sculptures, architecture do not exist in the singular; the individual work always refers to other works and their history of reception and interpretation. The course introduces the terminology, working techniques and working methods of image science and illuminates an immensely large field, as it is - under the sign of the visual turn - about the analytical handling of consciously designed and shaped artefacts from almost 2000 years of human history.

Pro-/Hauptseminar BK II: Amsterdam. Weltkunst und globaler Handel | Amsterdam. World art and global trade
Prof. Dr. Oliver Jehle
Montag, 16.00 - 17.30 Uhr
1. Termin: 2.11.2020
Die Veranstaltung findet überwiegend vor Originalen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe statt und ist uner Pandemie-Vorzeichen auf acht Studierende beschränkt.


Sollte man für das 17. Jahrhundert eine europäische „boomtown“ benennen, so wäre es die wirtschaftlich prosperierende, global vernetzte und ständig wachsende Stadt Amsterdam. Von hier aus wurde der Welthandel organisiert, hier zogen die West- und die Ostindische Kompanie ihre Fäden. Die Einwohnerzahl stieg von 40.000 zu Beginn des Jahrhunderts auf rund 240.000 gegen dessen Ende. An allen Ecken der Stadt wurde gebaut. Aber auch die Malerei erlebte einen einzigartigen Aufschwung. Amsterdam zog Künstler aus ganz Holland an und wurde zu einem künstlerischen Laboratorium, das eine große Vielfalt an Ausdrucksformen hervorbrachte und Innovationen begünstigte.

If one were to name a European “boomtown” for the 17th century, it would be the economically prosperous, globally networked and constantly growing city of Amsterdam. World trade was organized from here, and this is where the West and East India companies pulled their strings. The population rose from 40,000 at the beginning of the century to around 240,000 towards the end of the century. There was construction going on in every corner of the city. But painting also experienced a unique boom. Amsterdam attracted artists from all over Holland and became an artistic laboratory that produced a wide variety of forms of expression and encouraged innovation.

Literatur:

  • Bob Haak, Das Goldene Zeitalter der holländischen Malerei, Köln 1984 (mit mehreren Kapiteln speziell zur Kunst in Amsterdam)
  • Henry Méchoulan, Das Geld und die Freiheit: Amsterdam im 17. Jahrhundert, Stuttgart 1992
  • John Michael Montias, Art at Auction in 17th Century Amsterdam, Amsterdam 2002
  • Friso Lammertse/Jaap van der Veen, Uylenburgh and Son: Art and Commerce from Rembrandt to De Lairesse, Amsterdam 2006
  • Ulrich Ufer, Welthandelszentrum Amsterdam, Globale Dynamik und modernes Leben im 17. Jahrhundert, Köln/Weimar/Wien 2008
  • Eric Jan Sluijter: Rembrandt´s Rivals: History Painting in Amsterdam 1630-1650, Amsterdam 2015


 

Kolloquium für Bachelorstudierende, Magistranden*Innen und Doktorand*Innen | Colloquium
Prof. Dr. Oliver Jehle
Donnerstag, 16.00 - 17.30 Uhr
1. Termin: 5.11.2020
Die Veranstaltung findet on campus statt.


Als Werkstatt ist das Kolloquium gedacht, da wir uns gemeinsam den Themen der entstehenden Promotionen und Masterarbeiten widmen und die Magistranden*Innen und Doktorand*Innen die Gelegenheit bekommen sollen, in jedem Stadium ihrer Qualifikationsschrift Teile ihrer Arbeit vorzustellen zu können und im Plenum diskutieren zu lassen. Das Kolloquium steht allerdings interessierten Studierenden jeden Semesters offen, so dass sie sich bereits während des Bachelorstudiums mit den Praktiken forschenden Studierens vertraut machen können.

The colloquium is intended as a workshop, as we will jointly devote ourselves to the topics of the emerging doctoral and master's theses – and the magistrates and doctoral students should have the opportunity to present parts of their work at every stage of their qualification paper and to have them discussed in plenary . However, the colloquium is open to interested students of all ages, so that they can familiarize themselves with the practices of research studies during their bachelor's degree.