Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
1927-29 Studium der Architektur an der Technischen Hochschule München, Vordiplom
1929-32 Studium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg (u.a. bei Hans Poelzig und Bruno Taut)
1932 Übersiedelung in die Sowjetunion
Tätigkeit seit 1933, Exilstationen:
1932-36 Tätigkeit als Architekt in Nowokusnezk
1936-39 Mitarbeit am Gorstrojprojekt in Moskau
1941-46 Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Ingenieurschule für Bauwesen in Tomsk/Sibirien
Tätigkeit nach 1945:
1947 Rückkehr nach Moskau
1948-54 Tätigkeit als Architekt in der militärischen Raketenentwicklung der Sowjetunion
1954 Rückkehr nach Berlin (Ost)
1955-61 Staatssekretär und 1. stellvertretender Minister im Ministerium für Aufbau
1958-62 Vorsitzender der Ständigen Kommission Bauwesen des RGW
1961-65 Präsident der Deutschen Bauakademie
1965-74 stellvertretender Minister für Bauwesen
1974-84 Berater des Ministers für Bauwesen
Bauten/Projekte vor 1933:
„Serienmethode der Typenprojektierung“
Bauten/Projekte 1933-45:
Stadttheater, Nowokusnezk 1933
Club der Metallurgen, Post- und Telegrafenamt, Nowokusnezk 1934
Arbeiterwohnheim mit Kaufhalle und Restaurant, Nowokusnezk 1935
Park der Metallurgen, Nowokusnezk 1935
Bauten für die Rüstungsproduktion und Schwerindustrie in Tomsk, Westsibirien, 1941/42
Planung von Industrie- und Wohnungsbauten
Staatliches Theater für Oper und Ballett in Ulan Bator, Mongolei, 1942
Bauten/Projekte nach 1945:
Ausbau von Produktionsstätten, Wohnsiedlungen und technischen Anlagen in Tomsk und Moskau, 1945-50
Generalbebauungsplan für Tomsk, 1945
Gestaltung von Naherholungsbereichen
Entwurf für das Marx-Engels-Forum mit zentralem Gebäude, Berlin 1958
Teilnahme am Wettbewerb Stadtzentrum Berlin, 1959
Gesamtbauleitung des Berliner Fernsehturmes, 1965-69
Beschäftigung mit der freitragenden aufsteigenden Spirale (Helix) als ein Mittel architektonischer Gestaltung (ab 1989)
Eigene Schriften (Auswahl):
„Über Industrialisierung und Typisierung“, in: Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Aufbau, Berlin (Ost) 1955.
Produktivkraft Wissenschaft, Berlin (Ost) 1957.
„Aufbau des Zentrums der Hauptstadt des demokratischen Deutschlands Berlin“, in: DA, 7/1958.
Die sozialistische Enzyklopädie als Mittel einer grundlegenden Verbesserung der Gemeinschaftsarbeit in Forschung und Entwicklung, Berlin 1960.
„Industriegebäude und -anlagen“, in: Schriftenreihen der Bauforschung, Reihe Industriebau, Bd. 24, Berlin 1971.
„Zur Weltsituation auf dem Gebiet der menschlichen Siedlungen. Probleme und Ergebnisse der Habitat-Konferenz der UNO“, in: Architektur der DDR, 5/1977.
„Mein Lehrer Bruno Taut“, in: Architektur der DDR, 29/1980.
Unternehmen Wissenschaft. Die Wiederentdeckung einer Idee. Erinnerungen, Berlin (Ost) 1989.
„Versuch einer Darstellung der leninistischen Idee der Entwicklung in architektonisch geprägter Form“, in: Architektur der DDR, 7/1989.
„Zur Industrialisierung des Bauens in der UdSSR und in der DDR“, in: Wiss. Zeitschrift der Bauhaus-Universität, 2/1997 (3/4).
Zur Theorie der Produktivkraft Wissenschaft, Berlin 2000.
Der Fernsehturm Berlin. Zur Geschichte seines Aufbaus und seiner Erbauer, Berlin 2003.
Literatur (Auswahl):
Andreas Schätzke, Zwischen Bauhaus und Stalinallee. Architekturdiskussion im östlichen Deutschland 1945-1955, Braunschweig/Wiesbaden 1991.
Andreas Schätzke, Die Rückkehr von bildenden Künstlern und Architekten aus dem Exil in die SBZ/DDR, Bonn 1995.
Bruno Frierl, Gebaute DDR. Über Stadtplaner, Architekten und die Macht. Kritische Reflexionen 1990-1997, Berlin 1998.
Werner Durth/Jörn Düwel/Niels Gutschow, Ostkreuz. Personen, Pläne, Perspektiven. Architektur und Städtebau der DDR, Bd.1, Frankfurt am Main/New York 1998.
Bernd Nicolai (Hg.): Architektur und Exil. Kulturtransfer und architektonische Emigration von 1930 bis 1950, Trier 2003.
Albert Duda: „Zur Erinnerung an Gerhard Kosel, einen der Väter des Berliner Fernsehturmes“, in: Bautechnik, 81/2004 (11).
Stiftung/Museum/Nachlass:
Nachlass Gerhard Kosel im Bundesarchiv, Abteilung Potsdam,
DW-Ko 1-1.
Bearbeitet von Anna Redeker
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Arbeiterwohnheim in Leichtbauweise mit Kaufhalle und Restaurant, Nowokusnezk, 1935
Opernhaus, Ulan Bator, 1942
Club der Metallurgen, Nowokusnezk, 1934
Post- und Telegrafenamt, Nowokusnezk, 1934
Städtebauliche Konzeption der Deutschen Bauakademie für das Zentrum Berlin (DDR), 1964
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