Ausbildung, Tätigkeit vor 1933:
1897-1901 Baugewerksschule in Königsberg
1902 in Architekturbüros in Wiesbaden und Hamburg
1903 Arbeit in einem Architekturbüro in Berlin bei Bruno Möhring, Bekanntschaft mit dem Corinther Kreis (u.a. Max Beckmann)
1904-08 Lehr- und Studienjahre bei Theodor Fischer in Stuttgart
1908 eigenes Architekturbüro, Studium der Architektur an der TH Berlin
1909 eigenes Büro mit Franz Hoffmann
ab 1912 Zusammenarbeit mit Bruder Max, Teilnahme an der IBA Leipzig, Berater für die Deutsche Gartenstadtgesellschaft
1914 Mitarbeit an der Kölner Werkbund Ausstellung mit dem „Glashaus“, Mitarbeit bei „Sozialistische Monatshefte“ in Berlin
1916 Mitarbeit an einem Wettbewerb für ein deutsches Haus in Istanbul
1917 Entwürfe für Friedensdenkmale
1918 Gründung und Vorstand des Arbeitsrates für Kunst, Mitglied in der Novembergruppe, Mitglied des Vorstands des Deutschen Werkbund
1919 Initiator des Briefwechsels zwischen Architekten „Die gläserne Kette“, Publikationen über utopische Projekte (Alpine Architektur)
1920-22 Herausgeber der Zeitschrift „Frühlicht“
1921-24 Stadtbaurat in Magdeburg (Stadtbauplanung), ab 1923 Arbeit in der Gesellschaft der Freunde des neuen Russlands, erste Reise in die USSR
1924 Rückkehr nach Berlin, Mitglied in der Architektenvereinigung Zehnerring
1924-32 Hauptdesigner für die Gehag (Gemeinnützige Heimstätten Spar- und Bau - Aktiengesellschaft)
1926 Beginn verschiedener Siedlungsbauten
1927 Einzelhaus in der Werkbundausstellung „Weißenhofsiedlung“ in Stuttgart
1930 Ehrenmitglied des Internationalen Architektenbundes in Japan
1930-32 Honorarprofessor an der TH Berlin-Charlottenburg
1931 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Ehrenmitglied des American Institute of Architects, korrespondierendes Mitglied des Bundes österreichischer Architekten, Internes Wettbewerbangebot für ein Hotel in Moskau, Bereitstellung eines Büros mit 30 Angestellten
1932 Taut erhält ein Angebot aus Moskau für den Bau für 500.000 Wohnungen und eine städtebauliche Erweiterung Moskaus, siedelt über nach Moskau
Tätigkeit seit 1933, Exilstationen:
1933 Taut kehrt im Februar zurück nach Berlin, nach einer Warnung versteckt er sich bei Freunden, flieht in die Schweiz, sein Professorentitel wird annulliert
1934 Aufhebung der Mitgliedschaft der Preußischen Akademie der Künste, nach kurzem Aufenthalt in der Schweiz folgt er einer Einladung nach Japan durch den dortigen Internationalen Architektenbund
1936 durch Vermittlung von Martin Wagner tritt er die Nachfolge des verstorbenen Hans Poelzig in Istanbul an, Professor und Leiter der von ihm gegründeten Architekturabteilung an der Technischen Hochschule in Istanbul, Leiter des Baubüros des Unterrichtsministerium, Tätigkeit an der Akademie der schönen Künste
1936-38 zahlreiche Bauten und Projekte
1938 Ausstellung der Akademie der schönen Künste in Istanbul über sein gesamtes Schaffen
Bauten/Projekte 1933-45:
Entwurf für die Bebauung des Ikomaberges bei Osaka, 1934
Innenräume im Wohnhaus Hyuga in Atami, 1935/36
Entwurf für ein Einfamilienhaus in Maeoka, 1935/36
Fassade und Möbel der Okura-Villa in Tokio, 1935/36
Universitätsgebäude der Sprach- und Geschichtsfakultät in Ankara, 1937
Entwurf für eine Technische Hochschule in Ankara, 1937
Entwurf für ein Chemisches Institut, 1937
Entwurf für ein Regierungsviertel in Ankara, 1937
Entwurf für ein Theater in Ankara, 1937
Entwurf einer Mensa in Ankara, 1937
Entwurf für ein Parlamentsgebäude in Ankara, 1937
Höhere Knabenschule mit Internat in Trabzon (Ausführung Franz Hillinger), 1937
Atatürk-Lyzeum in Ankara (mit Asim Kömürcüoglu, Ausführung Franz Hillinger), 1937
Mittelschule Kurtulus in Ankara (mit Asim Kömürcüoglu), 1938
Entwurf eines Wohnhauses für Prof. Nissen in Ortaköy, 1938
Festdekorationen zum 15. Jahrestag der Republik für Istanbul (mit Ehepaar Schütte), 1938
Ausstellungshalle des Kulturministeriums auf dem Ausstellungsgelände in Izmir, 1938
Mittelschule in Cebeci (Ausführung Franz Hillinger), 1938
Mädchen-Institut in Izmir (nur erster Bauabschnitt ausgeführt), 1938
Eigenes Wohnhaus in Ortaköy, 1938
Entwurf für eine Synagoge, 1938
Katafalk für Kemal Atatürk in Ankara, 1938
Eigene Schriften (Auswahl):
Nippon mit europäischen Augen gesehen, Tokio 1934 (jap.).
Die Architektur des Westens mit ihrer Bedeutung für Japan, Tokio 1934 (gedruckter Vortrag).
Grundlinien der Architektur Japans, Tokio 1936 (dt. und engl.).
Bildende und angewandte Kunst, Tokio 1936 (jap.).
Homes and People of Japan, Tokio 1937.
Architekturlehre. Grundlagen, Theorie und Kritik, Beziehungen zu anderen Künsten und zur Gesellschaft, Istanbul 1938 (türk.).
Literatur (Auswahl):
BHE II: 1157.
Nicolai 1998: 133-153.
Horst Widmann, Exil und Bildungshilfe. Die deutschsprachige akademische Emigration in die Türkei nach 1933, Frankfurt/M. 1973: 128,131.
Bruno Taut, Die neue Baukunst. In Europa und Amerika, Stuttgart (2) 1979: VI-IX.
Kurt Junghans, Bruno Taut 1880-1938, Berlin (West) 1983.
Kemal Bozay, Exil Türkei – Ein Forschungsbeitrag zur deutschsprachigen Emigration in der Türkei (1933-1945), Münster 2001: 50-51.
Winfried Nerdinger/Kristina Hartmann, Kristina u.a. (Hg.), Bruno Taut 1880-1938. Architekt zwischen Tradition und Avantgarde, Stuttgart, München 2001.
www.adk.de/archiv/verz_baukunst_det.html
Stiftung/Museum/Nachlass:
Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin – Archivabteilung Baukunst
Bearbeitet von Daniel Schumann
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Entwurf für die Bebauung des Ikomaberges bei Osaka, 1934
Fassade und Möbel der Okura-Villa in Tokio, 1935/36
Gebäude der Sprach- und Geschichtsfakultät in Ankara, 1937
Atatürk-Lyzeum in Ankara (mit Asim Kömürcüoglu, Ausführung Franz Hillinger), 1937
Höhere Knabenschule mit Internat in Trabzon (Ausführung Franz Hillinger), 1937
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